23.12.2014 Wie die Rettung vorangeht und was wir bis jetzt erreichen konnten


Wie ihr alle wisst, arbeiten wir jetzt seit Monaten daran, die vielen Kinder im Norden Nigerias zu retten, die vor den schrecklichen Anschlägen von Boko Haram fliehen mussten. Hiermit möchten wir euch darüber berichten, wie die Rettung vorangeht und was wir bis jetzt erreichen konnten. (inclusive einiger Bilder)

Nachdem wir die erste Gruppe von 34 Kindern geholt hatten, bestand die zweite Gruppe aus 70 Kindern, die auf dem Weg zu uns waren. Sie erreichten eine bestimmte Stadt in der Mitte Nigerias. Dort fanden wir ein Haus für sie, wo sie bleiben konnten, sie waren sehr glücklich darüber. Ein christlicher Bruder war mit großer Freude bereit, uns dabei zu helfen, die Kinder von dort nach Benin City zu bringen.

Aber ehe wir uns versahen, schaltete sich die Regierung dieses Bundesstaates ein und sagte, dass Pastor Solomon an diesen Ort kommen muss, um diese Art von Heim dort aufzubauen. Denn sie sagten, dass es viel einfacher sei, die Kinder dort zu versammeln, als sie zu uns zu bringen.
Die Regierung möchte sie lieber dort behalten und ihnen zu essen geben. Aber die Kinder sind nicht glücklich darüber.
Es sind sogar 40 weitere Kinder angekommen, die ihnen hinzugefügt wurden. Insgesamt sind es 110 Kinder, die an diesem Ort festsitzen.

Aufgrund dieser Situation haben wir unsere Taktik geändert. Wir fanden heraus, dass es leichter ist, sie in kleineren Gruppen zu unserem Internationalen Centrum zu bringen. Wenn sie also mit zwei älteren oder erwachsenen Personen in kleineren Gruppen, wie 4, 5, 6 oder 8 Kinder, kommen, ist es viel leichter als sie in großen Gruppen zu holen, die wieder von der Regierung aufgehalten werden könnten.
Momentan haben wir insgesamt 94 Kinder gerettet, die jetzt bei uns in “Home For The Needy” in Benin City leben und viele weitere sind auf dem Weg.

Diese Kinder haben uns jegliche Art von schrecklichen Dingen erzählt: Wie einige von ihnen 17 Tage lang barfuß gelaufen sind, manche für drei Wochen. Einige aßen Blätter, Gräser und sie erzählten uns, wie viele tausende Kinder an Erschöpfung, Hunger, Durst, an Krankheiten wie Cholera uvm. gestorben sind, wie ihre Mütter sie nicht begraben konnten, sondern sie mit großen Schmerzen und vielen Tränen wegwerfen mussten.

Wenn die Kinder diese schrecklichen Geschichten erzählen, kann man es kaum fassen.

Viele von ihnen kamen ohne Unterhosen, ohne Schuhe, ohne Kleidung, einfach nur mit dem was sie am Leib trugen, denn sie sagten, dass sie einfach nur mit dem, was sie am Leib hatten, wegrennen mussten. Ein Mädchen erzählte, dass sie gerade duschte, als Boko Haram kam. Sie nahm einfach nur ein Stück Stoff und rannte so für 3-4 Tage, bis sie überhaupt einen Weg fand, zu entkommen.

Trauma/Krankheiten …. Eines der größten Probleme, mit dem wir zu kämpfen haben, ist, dass die Kinder unvorhergesehen zusammenbrechen und unter Trauma leiden, wenn sie sich an den Horror der Ermordungen erinnern, an das Blutvergießen und daran, wie sie alles verloren haben, was sie jemals besaßen.
Viele von ihnen werden krank wegen dem schlechten Wasser, das sie getrunken haben, wegen den Blättern und den verschiedenen Dingen, die sie gegessen haben. Einige von ihnen mussten sogar Sand essen, um zu überleben. Diese Dinge haben Auswirkungen auf sie, so dass wir sie in die Krankenhäuser von Benin City bringen und ihnen die Medikamente geben, die wir von Deutschland hierher gebracht haben.
Wir müssen uns also um ihre gesundheitlichen Probleme kümmern, die Traumatisierung, ihre Ernährung uvm.

Unterkunft
Von dem Zeitpunkt an, als Gelder eingegangen sind, fingen wir an zu bauen.
Wir begannen mit den Duschräumen. Jetzt haben wir für die Jungs 10 Duschräume mit Abflusssystem fertiggestellt sowie 10 Duschräume für die Mädchen. Sie haben schon angefangen, diese zu nutzen. Preis dem Herrn!

Davon abgesehen hat uns Gott die Idee ins Herz gelegt, die alten Duschräume und Toiletten, die wir zuvor nutzten, in Wohnräume umzubauen.
In den alten Duschräumen haben wir die Zwischenwände abgerissen, bauten einige Säulen ein zur Stabilisierung und versiegelten alles mit Zement. Wir zogen die Wände hoch und haben das Gebäude überdacht. Jetzt sieht es sehr schön aus.

Dann füllten wir die Grube der alten Toiletten gründlich mit Sand. Die Toiletten haben Betonböden mit Bewehrungsstahl, so dass sie nicht einstürzen können. Danach versiegelten wir die Böden mit Zement und bauten Fenster ein. Es ist so schön geworden – die alten Toiletten sind jetzt Räume, in denen Menschen wohnen können.

Wir haben außerdem an den Schulgebäuden gearbeitet. Momentan haben wir 10 Räume fertiggestellt, indem wir das Mauerwerk hochgezogen und Säulen errichtet haben. Nun müssen wir diese 10 Gebäude überdachen, um mehr Kinder aufnehmen zu können.

Wie die Spenden verwendet wurden
Wir danken euch aufrichtig für eure Barmherzigkeit, für die bedürftigen Kinder zu spenden. Eure Unterstützung ist von großer Hilfe.

Der größte Teil der Spenden ging in die Beförderung der Kinder, um sie von dem Ort im Norden nach Benin City in den Süden zu bringen. Außerdem müssen wir, wenn wir sie an verschiedenen sicheren Orten notdürftig unterbringen, Geld dorthin senden für ihre Verpflegung und für ihre Unterkunft.

Ein großer Teil des Geldes ging in Nahrungsmittel, weil sich die Bewohnerzahl auf dem Internationalem Centrum erhöht hat und sie essen müssen. Wir versuchen sicherzustellen, dass die Flüchtlingskinder wenigstens zweimal am Tag essen und manchmal sogar dreimal am Tag, denn nachdem sie so viel Hunger gelitten haben, wollen wir sicherstellen, dass sie sich schnell erholen, indem wir ihnen gutes Essen geben.

Einen anderen Teil des Geldes haben wir benutzt, um Zement, Holz und Bewehrungsstahl zu kaufen sowie Benzin für den Generator, um Wasser zu pumpen. Wir bezahlten auch Arbeiter, die Fachkräfte sind, damit sie an den Gebäuden arbeiten.

Wir verwendeten auch einige Spenden, um die geretteten Kinder ins Krankenhaus zu bringen, da manche von ihnen Probleme haben, die wir nicht behandeln konnten.

Dann kauften wir etwas Kleidung und andere Dinge für sie, was aber nicht wirklich ausreichend war.

Es war uns auch möglich, die Lehrer für zwei Monate, Oktober und November, zu bezahlen.

Was benötigt wird
Für alle Kinder, die zu uns gekommen sind, haben wir eine Menge Geld ausgegeben. Jetzt brauchen wir Hilfe, um in der Lage zu sein, mehr Kinder zu holen. Wir brauchen Hilfe für Nahrungsmittel, wir brauchen Hilfe für ihre Schulbücher und für Lehrer, und wir brauchen Hilfe, um fähig zu sein, das Bauprojekt weiterzuführen.

Wofür wir jetzt Hilfe brauchen:

  • vor allem für Essen
  • Matratzen, weil die meisten von ihnen derzeit nur auf Matten schlafen
  • Kleidung
  • Schuhe
  • Schulrucksäcke
  • Schulbücher
  • Kugelschreiber, Buntstifte, Bleistifte
  • Socken, Pullover, Sandalen
  • Bodylotion
  • Medikamente: verschiedene Arten von Hustenmedizin (z.B. für trockenen und verschleimten Husten) und Medikamente gegen Hautkrankheiten

Jetzt wollen wir weiter vorwärtsgehen, wir wollen mehr Dinge tun, wir wollen die 10 Klassenräume überdachen. Dafür brauchen wir Gelder, um Holz, Nägel und Zink zu kaufen. Wir brauchen Türen und Fenster, Betonsand sowie Zement, um die Wände zu verputzen und in die Häuser muß Strom verlegt werden. Dann können wir sogar noch mehr Kinder aufnehmen.
Wir planen außerdem noch mehr Holzhäuser zu bauen, um mehr Menschen unterzubringen.

Bisher war es uns sehr gut möglich, die Kinder, die bei uns ankamen, zu versorgen. Aber wir brauchen immer noch viel mehr finanzielle Mittel, um weiter voranzukommen und viel mehr zu retten, da Tausende leiden.

Von ganzem Herzen danken wir euch für eure finanzielle Unterstützung, für eure Gebete, für eure Bemühungen und für eure Anteilnahme.

Lasst uns weiter zusammenarbeiten, um diejenigen zu retten, die immer noch in Gefahr sind!

Gott segne euch überreich!